Über durfte ich "Die Witwe" aus dem Rowohlt-Verlag lesen. Hier könnt ihr das Buch bestellen.
Jean Taylor führt ein ganz normales Leben, sie hat ein hübsches Haus in einer englischen Kleinstadt und einen netten Ehemann. Vom einen Tag auf den anderen nennen sie Glen, den Ehemann, ein Monster. Er soll etwas Unfassbares getan haben. Jeans heile Welt zerbricht. Jetzt liegt Glen auf dem Friedhof und Jean ist frei, das Spiel nach ihren eigenen Regeln zu spielen.
Auf den ersten Blick hat mich die Kombination von Titel und Cover irgendwie irritiert. Was haben die Blumen mit einer Witwe zu tun, hab ich mich gefragt. Dann hab ich mir gedacht, das können ja die Blumen sein, die sie ihrem verstorbenen Ehemann auf das Grab bringt.
Der Schreibstil ist flüssig, man findet schnell in die Geschichte. Das Buch wird aus Sicht von vier verschiedenen Personen erzählt. Man muss immer wieder überlegen, über wen jetzt gerade erzählt wird. Was ich am Anfang noch verwirrender fand, war, dass die Geschichte immer wieder Zeitsprünge macht. Man muss wirklich aufpassen, dass man das eben gelesene in den richtigen Kontext bringt. Das ganze macht die Geschichte unheimlich spannend, weil man immer wieder scheibchenweise etwas erfährt. Man muss allerdings konzentriert dabei bleiben.
Themen, über die geschrieben wird, sind ein verschwundenes Kleinkind. Über das Verschwinden sind alle gleichermaßen geschockt. Jedoch reagiert jeder anders auf die Situation. Dabei wäre die Mutter zu nennen, aber auch die Witwe und ihr Mann, der damals noch gelebt hat. Aber auch der ermittelnde Polizist und eine Reporterin. Damit wären wir bei einem Thema, das auch eine große Rolle spielt. Die Presse und die Reporter, die wirklich nicht bei jedem gleichermaßen beliebt sind. Aber auch die Ermittlungsarbeit und die Denkweise der Beamten ist ein großes Thema.
Das Leben als vermeintlicher Täter wird sehr gut dargestellt. Der vermeintliche Täte rund die Presse, der vermeintliche Täter und die Polizei, der vermeintliche Täter und die Mutter des vermissten Kindes, der vermeintliche Täter und die restlichen Einwohner der Kleinstadt. Und die Ehefrau des vermeintlichen Täters, die es auch nicht leicht hat.
Auch das Gericht spielt eine wichtige Rolle.
Ein psychologisch interessanter Krimi, der sehr spannend geschrieben ist.