Vielen Dank an und den Ammianus-Verlag für das Buch Wir waren doch so jung.
Das Buch spielt in Aachen zur Zeit des Nationalsozialismus. Jakob wächst in einem scheinbar behüteten Umfeld auf. Nachdem 1933 die Nazis an die Macht kommen, nehmen die Repressalien gegen die Juden zu. Die Verdrängung aus dem öffentlichen Leben und, sowie die Verfolgung werden zu seinem Alltag. Einzig die Liebe zu Annie und eine alte Münze seines Großvaters ermöglichen ihm, den Glauben an eine Zukunft nicht zu verlieren.
Der Judenstern auf dem Cover und der Titel dazu machen schon nachdenklich.
Der Schreibstil ist flüssig, man findet gut in die Geschichte.
Jakob ist ein jüdischer Junge, der ganz normal wie alle anderen auch in die Schule geht. Leider ändert sich für ihn alles, als die Nazis an die Macht kommen. Er wird in der Schule gehänselt, Freunde wenden sich von ihm ab, später werden die Juden auch in der Öffentlichkeit in ihren Rechten beschnitten. Sie werden nach und nach aus der Gesellschaft ausgeschlossen.
Viele Juden haben damals den Wunsch aus Deutschland weg zu gehen, was mehr als verständlich ist.
Auch auf die Familie haben die Repressalien Auswirkungen. Das Familienleben wird immer schwieriger.
Annie ist ebenfalls eine jugendliche Jüdin. Ihr geht es ähnlich wie Jakob. Die beiden sind verliebt und geben sich gegenseitig Halt. Es ist auch gut dargestellt, wie schwierig es für dieses junge Paar damals war.
Man erfährt viel über den Krieg, vor allem viel über die Konzentrationslager. Aber es wird auch gut dargestellt, was sich die jüdischen Bürger von den Polizisten alles gefallen lassen mussten.
Das Buch macht wirklich nachdenklich. Natürlich hat man in der Schule schon einiges darüber gehört, aber man macht sich das nicht immer so bewusst.
Im Anhang finden sich viele Zitate von Augenzeugen oder Juden, die selbst im KZ waren oder etwas grausames erlebt haben. Zudem finden sich dort Dokumente und Bilder.
Ein Buch, das Dinge, die früher wirklich passiert sind als eine Geschichte erzählt. Ich finde das sehr gut umgesetzt und kann das Buch nur jedem empfehlen.