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28. Februar 2018 3 28 /02 /Februar /2018 06:55

Zwei Theatherstücke von Martin Schörle.

Der kabaretteske Monolog »Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« beschert dem geneigten Leser Einblicke in das Leben des Vollblutverwaltungsgenies Hans Fredenbek, der sich in seinem ganz eigenen Gedankengewirr aus Aktenzeichen, Dienstverordnungen, statistischen Erhebungen zusehends verheddert. Es wird deutlich, dass er sich von dem Leben jenseits seines Büros nahezu völlig verabschiedet hat. Vor allem aber wird schonungslos aufgedeckt, dass es zwischen Slapstick und Tragik eine Nahtstelle gibt. Und dass diese Nahtstelle einen Namen hat. Und dass dieser Name Hans Fredenbek ist. Mit einer Lesung aus seinem Stück war Schörle 2008 beim Autorenwettbewerb »Perlen vor die Säue« im Literaturhaus Hamburg erfolgreich (2. Platz von acht Finalteilnehmern aus insgesamt rund 100 eingereichten Beiträgen). Das Stück wurde außerdem im Rahmen der »Hamburger Theaternacht« als offizieller Beitrag des Hamburger Sprechwerks von »Caveman« Erik Schäffler auszugsweise gelesen.

»Einladung zum Klassentreffen« In ihrer Schulzeit hatten Marina und Carsten eine Liebesbeziehung. Nach 20 Jahren soll ein Klassentreffen stattfinden. So meldet sich Carsten, einer der Initiatoren, auch bei Marina, deren Leben nach Schicksalsschlägen zeitweilig aus den Fugen geraten war. Die gemeinsame innige Zeit ist für sie längst Vergangenheit, ein Früher. Aber an Carstens Gefühlen hat sich anscheinend nichts geändert. Sein Anruf weckt auch bei Marina Erinnerungen. Das unverfänglich begonnene Telefonat führt beide in ein Wechselbad der Gefühle ... Inhaltlich eine Liebesgeschichte wagt das Stück den Spagat zwischen Komik & Tragik, Lachen & Weinen. »Einladung zum Klassentreffen« wurde vom Publikum beim Wettbewerb »Stücke Schießen - Neue Dramatik. Neue Autoren. Neue Theatertexte« der Theaterliga zum Gewinnertext gekürt und erreichte bei der Spielplanwahl 2012/2013 des Thalia Theaters Hamburg den 8. Platz.

Beim Titel habe ich mich gleich gefragt, was wohl alles passieren wird. Beim Cover werden schon die ersten Klischees bedient.

Am Anfang ist es nicht ganz einfach reinzufinden mit den ganzen Regieanweisungen, da man sowas ja nicht alle Tage liest. Außerdem ist der Monolog doch äußerst sprunghaft, was aber beabsichtigt ist. Die Sprache ist einem klischeehaften Beamten angemessen, man musste immer mal wieder schmunzeln.

Der Beamte Fredenbek redet zum Beispiel über Gesetze und Vorschriften, über Büromaterial und seine Kollegen. Männer und Frauen spielen ebenfalls eine Rolle.

Insgesamt werden doch einige Klischees bedient, was aber in einem Theaterstück zu erwarten ist, finde ich.

Bei dem Dialog Einladung zum Klassentreffen kam ich schneller rein, wahrscheinlich, weil ich jetzt schon im Theatermodus war.

Hier spielt die Vergangenheit sowie die Gegenwart eine Rolle. Die Klassenkameraden von damals.

Auch dieses Theaterstück brachte mich immer wieder zum Schmunzeln.

Bei beiden Stücken hatte ich immer die Bühne vor Augen, wie sich das ganze jetzt abspielen könnte. Die Regieanweisungen sind auch sehr präzise, sodass man sich das gut vorstellen kann.

Eine etwas andere Art von Buch. Ich fühlte mich gleich doppelt angesprochen, da ich ebenfalls Beamtin bin und in meiner Freizeit Theater spiele. Natürlich kann das auch eine interessante neue Leseerfahrung für jede andere Leseratte sein.

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